und nicht mit der des Boccaccio gemein hat, so geringfügig und zugleich so aus dem Gegenstande selbst sich ergebend, dass auch, wenn Westward for Smelts wirklich 1603 vorhanden gewesen wäre, eine Benutzung des Buches für Cymbeline nicht wahrscheinlicher sein würde. Dasselbe lässt sich von einigen andern Zügen behaupten, die Shakspere nicht mit den erwähnten beiden Quellen, sondern mit zwei altfranzösischen Bearbeitungen desselben Stoffes, einer epischen und einer dramatischen, theilt, und auf die Collier zuerst hingewiesen hat. In einem französischen Mirakelspiel, herausgegeben unter dem Titel: Un Miracle de Nostre-Dame, in Monmerqué's und Michel's Théatre Français au Moyen-Age, spricht Berengier, fast ganz wie in Shakspere's Drama Iachimo (A. 1, Sc. 5.): I tell you truly that I boast that I know no woman living but if I might speak to her twice, at the third time I might have all my desire. Im Französischen lautet die entsprechende Stelle: Et vous dy bien que je me vant, Ebenso findet sich in dem genannten mittelalterlichen Drama schon Iachimo's Kunstgriff, Imogen's Eifersucht durch Verläumdung ihres Gemahls, den er der Untreue beschuldigt, zu erregen. So entsprechen einer Stelle in Shakspere's Cymbeline (A. 1, Sc. 7.) folgende Worte Berengier's an die Denise, Shakspere's Imogen: De Romme vien, où j'ai laissié Qu'il ne scet d'elle departir. Beides sind Züge, die Shakspere freilich weder bei Boccaccio noch in Westward for Smelts fand, die er aber ebensowohl wie der französische Dichter erfinden konnte, wenn er sie nicht etwa aus einer andern Quelle entlehnte, die sich bisher noch nicht wieder entdecken liess. DRAMATIS PERSONA. CYMBELINE, King of Britain. CLOTEN, Son to the Queen by a former husband. BELARIUS, a banished Lord, disguised under the name of Morgan. A French Gentleman, Friend to Philario. CAIUS LUCIUS, General of the Roman Forces. A Roman Captain. Two British Captains. PISANIO, Servant to Posthumus. CORNELIUS, a Physician. Two Gentlemen. Two Jailers. QUEEN, Wife to Cymbeline. IMOGEN, Daughter to Cymbeline by a former queen. HELEN, Woman to Imogen. Lords, Ladies, Roman Senators, Tribunes, Apparitions, a Soothsayer, a Dutch Gentleman, a Spanish Gentleman, Musicians, Officers, Captains, Soldiers, Messengers, and other Attendants. SCENE, sometimes in Britain, sometimes in Italy. 1 1) Das Personenverzeichniss fügte zuerst Rowe in seiner Ausgabe 1709 hinzu. ACTI. SCENE I. Britain. The Garden behind CYMBELINE's Palace. Enter two Gentlemen. 1 Gent. You do not meet a man, but frowns: our bloods No more obey the heavens, than our courtiers Still seem as does the king. 2 2 Gent. But what's the matter? 1 Gent. His daughter, and the heir of his kingdom, whom He purpos'd to his wife's sole son, (a widow, That late he married) hath referr'd herself 3 Unto a poor but worthy gentleman. She 's wedded; Her husband banish'd; she imprison'd: all 1 Gent. He that hath lost her, too: so is the queen, That most desir'd the match: 5 But not a courtier, G Of the king's looks, hath a heart that is not Glad at the thing they scowl at. 1 Gent. He that hath miss'd the princess is a thing Too bad for bad report; and he that hath her, (I mean, that married her, alack, good man! 2) king ist eine Verbesserung Tyrwhitt's für das king's der Fol. Der Sinn des ganzen Satzes ist demnach: An Cymbeline's Hofe sieht jetzt Jedermann finster aus, weil nämlich der König so aussieht, und weil die Höflinge eben so gelehrig die Miene des Herrschers annehmen, wie sich das Blut oder die aus dem Blute stammende Stimmung (bloods) von äussern klimatischen Einflüssen des Himmels (heavens) leiten lässt. 3) ta refer one's self sich an Jemanden um Auskunft oder Entscheidung wenden, also sein Schicksal in Jemandes Hand legen. 4) Dem outward sorrow wird das touch'd at very heart entgegengesetzt: der König ist innerlich gekränkt, bei den Uebrigen ist der Schmerz nur ein scheinbarer, äusserlicher. 5) d. h. die Vermählung der Tochter des Königs mit ihrem Sohne. 6) sie tragen ihr Gesicht so, wie das Aussehen des Königs ihnen die Richtung (bent) giebt. 1 Gent. I do extend him, Sir, within himself; Crush him together, rather than unfold Died with their swords in hand; for which their father As he was born. The king, he takes the babe 14 13 7) to compare sich Jemandem vergleichen, es mit Jemandem aufnehmen. 8) ein solcher innerer Gehalt, der so der schönen Aussenseite entspricht. 9 but he nachdrücklich für but him. So A. 2, Sc. 3.: that I kiss aught but he. 10) Ihr geht weit in dem, was Ihr von ihm sagt. So steht Twelfth Night (A. 2, Sc. 1.): yet thus far will I boldly publish her. Dem speak him far entspricht in demselben Sinne das folgende extend him within himself: ich gehe, so weit ich in seinem Lobe auch gehen mag, doch nicht über ihn selbst hinaus; ich erreiche nicht einmal die Grenzen seines Verdienstes, sondern drücke ihn eher zusammen, als dass ich gehörig das ihm Zukommende, Gebührende, entfalte, auseinanderlege. 11) Er unterstützte mit seinem Ruhme oder seinem Glanze den Cassibelan in dem Kampfe gegen die Römer. In der folgenden Zeile ist titles der Grundbesitz und die darauf begründeten Rechte und Ehren. 12) Den ehrenden Beinamen zu dem eigentlichen Namen Sicilius, Leonatus, leitet Sh. von dem lat. leo ab, = vom Löwen geboren. Er giebt darüber (A. 5, Sc. 5.) die Erklärung: Thou, Leonatus, art the lion's whelp: || The fit and apt construction of 'hy name, || Being Leo-natus, doth import so much. 13) Viele Hgg. lassen des Versmasses wegen Leonatus weg, also den eigentlichen Namen, zu welchem Posthumus nur der Beiname ist. 14) d. h. er verwendet ihn zu seinem persönlichen Dienst, so dass er etwa als Page in der Kammer des Königs schläft. So heissen die Kämmerlinge des Königs in Macbeth (A. 1, Sc. 7.) those sleepy two of his own chamber. |